14.2.2021
Biografien

Matthew McConaughey: Greenlights

52 Tage ohne Strom hat Matthew McConaughey in der Wüste verbracht, um ein Buch über sein Leben zu schreiben. Herausgekommen ist „Greenlights“ – ein Buch, das keine klassische Biografie sein will, sondern wie Matthew McConaughey es etwas poetischer ausdrückt: Ein Liebesbrief ans Leben. Was es damit auf sich hat und ob der Hype gerechtfertigt ist, schauen wir uns in diesem Beitrag an - schließlich stand das Buch bereits auf der Nummer 1 Bestsellerliste der New-York-Times und wird vom Guardian als eines der besten Bücher des Jahres 2020 gehandelt.
David Werner
Inhaltsverzeichnis

Greenlights als Symbol

Wie der Titel schon verrät, dreht sich das Buch um „Greenlights“ und wie man es schaffen kann, mehr von ihnen zu erwischen. Auf den Straßenverkehr übertragen, wäre das zum Beispiel eine grüne Ampel bzw. eine grüne Welle. Aber auch eine gelbe oder rote Ampel wird sich irgendwann in eine grüne Ampel verwandeln. Die Ampel dient also als Symbol für gute und schlechte Zeiten in unserem Leben – und natürlich freut mich sich eher über eine grüne Ampel. Aber wie erwischt man mehr „Greenlights“?

Das verpackt McConaughey in den Geschichten über sein Leben – zum Beispiel berichtet er über seine Reisen nach Australien, Europa und Afrika und erklärt wie er seine Bestimmung und sein Traumleben gefunden hat.

Matthew McConaugheys Kindheit

Obwohl Matthew McConaughey seine Geburt als „Unfall“ bezeichnet, hat er von seinen Eltern – die sich übrigens zweimal haben scheiden lassen und sich insgesamt dreimal gegenseitig wieder geheiratet haben - bestimmte Regeln vorgelebt bekommen:

  1. Nicht zu hassen.
  2. Nie zu sagen, man könne etwas nicht.
  3. Nicht lügen.

Außerdem haben ihn seine Eltern auch anderweitig geprägt. Beispielsweise durch eine religiöse Erziehung und die unterschiedlichen Lebensstile seine Eltern.

Von seiner Mutter hat McConaughey zum Beispiel eher das Überleben gelernt, denn ihr sind gesellschaftliche Konventionen egal. Bei seinem Vater standen eher gesunder Menschenverstand und bestimmte Werte wie Loyalität, Disziplin oder Menschlichkeit auf dem Lehrplan.

Auslandsjahr in Australien

Mit dem 18. Geburtstag änderte sich schlagartig alles für McConaughey. Denn das bedeutete für ihn: Keine Regeln mehr. Allerdings war McConaughey etwas planlos, was er mit seinem Leben anstellen möchte uns so verbrachte er ein Auslandsjahr in Australien. Das war 1988 – also noch bevor deutsche Abiturienten das Land überrannten.

Und diese Erfahrung veränderte sein Leben nachhaltig. Er lernte für sich selbst und seine Werte einzustehen. Beispielsweise als seine Gasteltern ihn dazu zwingen wollten, sie als seine Eltern zu bezeichnen oder die Freundin seines Gastbruders auf die Lippen zu küssen. Wegen dieser und weiterer „kultureller Unterschiede“, suchte sich McConaughey schließlich eine neue Bleibe bei anderen Gasteltern.

In Australien entscheid sich McConaughey übrigens auch dazu, komplett vegetarisch zu leben und um sein Heimweh zu überwinden, fing er an zu schreiben. Aufgrund seiner Einsamkeit war er außerdem dazu gezwungen, in sein tiefstes Inneres vorzudringen. Und so hart diese Zeit auch war, hat es sich letztendlich doch als „Greenlight“ herausgestellt.

Beruflicher Werdegang

Zurück in den USA fing McConaughey seinem Vater zuliebe an Jura zu studieren. Kurz danach wechselte er aber an eine Filmschule, um seiner Leidenschaft – nämlich Schauspiel und Geschichten zu erzählen – nachzugehen.

Und so begannen auch seine ersten Jobs – zuerst als Handmodel, um dann in Hollywood durchzustarten.

Währenddessen starb allerdings McConaugheys Vater. Rückblickend war das für ihn – so schmerzend dieses Erlebnis auch war – ein weiterer Schritt in seinem persönlichen Wachstum.

Dank Hollywood wurde McConaughey bekannt – und das war auch eine komplett neue Erfahrung für ihn. Denn dadurch verschlechterte sich auch die Beziehung zu seiner Mutter, die ein Stück von seinem Erfolg abbekommen wollte.

McConaughey entschließt sich schließlich dazu, einem Zeichen in seinem Traum zu folgen und reist alleine an den Amazonas. Dort durchläuft er eine Existenzkrise, die sich noch länger hinziehen wird. Wie sich herausstellt, ist McConaughey nicht am richtigen Ort in seinem Traum gelandet und so reist er fünf Jahre später nach Afrika, wo er unter anderem in einen Kampf mit einem einheimischen Wrestler verwickelt wird. Dort lernt er eine weitere wichtige Lektion:

Es geht nicht ums Gewinnen oder Verlieren, sondern darum, die Challenge überhaupt anzunehmen.

Zwischenzeitlich ist er auch im Wohnmobil durch die USA gereist und hat sich dort ein mobiles Office eingerichtet. Er beginnt auch zu realisieren, dass er durchs Reisen mehr inneren Frieden findet als durch Filme.

Durch einen weiteren Traum erinnert sich McConaughey daran, dass sein einziges Lebensziel immer war Vater zu werden. Und er verliebt sich, heiratet und bekommt Kinder. Deshalb entschließt sich McConaughey auch erst einmal für eine Pause von Hollywood, um mehr Zeit mit der Familie verbringen zu können.

Einige Jahre später feiert er allerdings schon wieder sein Comeback und gewinnt einige Preise für seine schauspielerischen Leistungen.

Fazit

Im Endeffekt sind wir selbst der Regisseur unseres Lebens und bestimmen, wie wir unsere Kapitel beschreiben und wie wir mehr „Greenlights“ einfangen können.

Wie ihr seht liefert das Buch schonungslos ehrliche Einblicke in Matthew McConaugheys Karriereweg – humorvoll verpackt in Anekdoten. Und auch die Symbolik mit den „Greenlights“ finde ich sehr interessant.

Auch die Sticky Notes mit Anmerkungen und Zitaten finde ich prinzipiell sehr gelungen. Trotzdem verstehe ich um ehrlich zu sein den Hype um das Buch nicht ganz. Aber vielleicht liegt es auch einfach daran, dass es ein Buch eines bekannten Schauspielers ist oder vielleicht habe ich manche Sachen auch nicht ganz verstanden. Denn das Buch gibt es momentan nur auf Englisch und die handschriftlichen Notizen helfen dem Lesefluss jetzt nicht unbedingt.

Seit kurzem gibt es aber auch eine deutsche Version (*) des Buches.

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