12.6.2022
Biografien

David Goggins: Can’t hurt me - Zusammenfassung

Egal ob Ultraläufe oder ein neuer Weltrekord - David Goggins nimmt die Herausforderung an.
David Werner
Inhaltsverzeichnis

Es ist die Geschichte von einem Mann, der in Armut aufgewachsen ist und Missbrauch erlebt hat. Davon hat sich David Goggins aber nicht einschüchtern lassen und hat es trotzdem geschafft, drei Hell Weeks durchzumachen, um ein Navy SEAL zu werden. Außerdem wurde er zum Ultraläufer und knackte mit 4.030 Klimmzügen in 17 Stunden den Weltrekord. Und das mit einem Loch im Herz, wodurch sein Körper schlechter mit Sauerstoff versorgt wurde. Aber wie hat er das geschafft?

Abgehärteter Verstand

David Goggins würde dazu wahrscheinlich sagen, dass er es durch einen knallharten bzw. abgehärteten Verstand geschafft hat. Als Goggins für den Klimmzug-Weltrekord trainierte, bildete sich durch die Reibung zwischen seinen Händen und der Klimmzugstange eine dicke Hornhaut auf seinen Handflächen. Diese Hornhaut machte seine Haut stärker und schwächte den Schmerz ab.

Und genau so ist es laut Goggins auch mit unserem Verstand: Wenn man mentale Reibung erzeugt, indem man sich gegen das ständige Bedürfnis nach Bequemlichkeit stellt und sich intensiven geistigen und körperlichen Herausforderungen stellt, kann man die Angst überwinden und die Schmerzgrenze immer weiter verschieben.

In gewisser Weise ist das Leben damit wie Boxen: Der erste Schlag, den man abbekommt, tut höllisch weg. Aber irgendwann mal entwickelt man eine mentale Stärke und kann problemlos viele Schläge auf einmal wegstecken – obwohl die Gegner stärker geworden sind.

Dazu muss man sich jeden Tag gegen die Bequemlichkeit stellen und sich nach Unbequemlichkeit sehnen. Man sucht also nach Gelegenheiten, sich unwohl zu fühlen. Regnet es, geht man raus zum joggen. Hatte man einen langen Arbeitstag, macht man noch einen Abstecher ins Fitnessstudio und macht das härteste Workout, das man jemals gemacht hat.

Der paradoxe Effekt

Es geht dabei keinesfalls darum, ein Masochist zu werden, sondern darum, die Angst vor Schmerzen zu überwinden. Als Goggins in seinen 20ern war, führte ihn seine Angst vor Schmerzen und sein Streben nach Komfort in einen Teufelskreis: Nachts vernichtete er als Job Kakerlaken in Restaurants und belohnte sich dann mit Milchshakes und Donuts für die körperliche Arbeit.

Das Ergebnis: Schon bald wog er mehr als 130 kg und schämte sich, sich selbst im Spiegel anzuschauen. Indem er versuchte Schmerz zu vermeiden, wuchs sein innerer Schmerz immer weiter.

Paradoxerweise lies der Schmerz aber nach, als Goggins anfing, dem Schmerz nachzugehen und Herausforderungen anzunehmen, bei denen er leiden musste. So verlor er knapp 45 kg in drei Monaten, um sich für das Navy SEAL Training zu qualifizieren.

Das reduzierte seinen inneren Schmerz und seine Angst vor Schmerzen und brachte ihn dazu, sein Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen.

Das Geheimnis von Schmerz

Wenn man eine schmerzhafte, aber lohnende Erfahrung macht, ist es hilfreich, sich an das Geheimnis von Schmerz zu erinnern. Denn wenn man Angst vor etwas hat und vor dem Schmerz wegläuft, wird die Angst nur immer größer. Man kann die Angst erst besiegen, wenn man den Schmerz akzeptiert und sich der Angst stellt.

Die 40%-Regel

Aber was ist, wenn man sich in einer Situation befindet, in der der Schmerz so groß ist, dass man denkt, man hat sein Limit erreicht? Wie zum Beispiel nach 35 km in einem Marathon.

Dann ist es wichtig, sich an die 40%-Regel zu erinnern: Denn laut Goggins haben wir erst 40 % unserer möglichen Leistung erreicht, wenn unser Verstand uns sagt, dass wir aufhören sollten.

Wenn man also tief in sich hineinblickt, wird man feststellen, dass man noch nicht einmal die Hälfte davon geleistet hat, wozu man fähig ist. Man könnte also theoretisch nochmal einen Marathon laufen.

Hört sich erst einmal verrückt an, aber es ist tatsächlich wissenschaftlich nachgewiesen, dass wenn wir denken, nicht mehr zu können, wir noch viel mehr leisten könnten. Das erste Zeichen von Erschöpfung ist also meistens ein Fehlalarm.

Die "Cookie Jar-Methode"

Eine gute Methode, um seinen Reservetank anzuzapfen, ist die „Cookie Jar-Methode". Als Goggins mit Ultraläufen anfing, startete er mit einem 100 Meile-Rennen in 24 Stunden – also knapp 161 km. Und das ohne Vorbereitung und mit einem Gewicht von knapp 118 kg. Nicht die besten Voraussetzungen für einen Ultralauf.

Nach 70 Meilen waren alle seine kleinen Knochen im Fuß gebrochen und seine Fußnägel nicht mehr wirklich vorhanden. Wie kann man mit diesen unerträglichen Schmerzen das Rennen trotzdem noch beenden?

Die Lösung ist eine mentale Keksdose, in der man seine vergangenen Leistungen speichert. Und jedes Mal, wenn man meint nicht mehr zu können, holt man sich einen Keks aus dem Cookie Jar. So musste Goggins während seiner Jugendzeit bspw. 3x so hart lernen, um seine Lernschwäche zu überwinden und die Highschool zu bestehen. Und nicht zu vergessen ist die Zeit in der Hell Week, bei der Goggins trotz zwei gebrochener Beine nicht aufgab.

Das sind aber nicht nur bloße Erinnerungen. Sondern man sollte sich in den Gefühlszustand versetzen, den man beim Erreichen der Ziele erlebt hat. Und mit genau dieser Methode schaffte es Goggins seine Schmerzen auszuhalten und sogar 101 Meilen zu laufen.

Jeder von uns hat diese mentale Keksdose, aus der man sich einen Cookie nehmen kann (also sprich eine vergangene Leistung), um sich daran zu erinnern was man schon alles geschafft hat und um weiter durchzuziehen.

Den Geist beherrschen

Um seinen Geist zu beherrschen, ist harte Arbeit notwendig. Denn Talent oder Leidenschaft bringen nichts, wenn man nicht die Arbeit reinstecken will, die notwendig wäre. Und wenn man seinen Verstand nicht beherrscht, kann man nicht sein volles Potenzial ausschöpfen.

Dabei liegt alles an uns. Es wird also keiner vorbeikommen und uns helfen. Wir müssen unser Lebens schon selbst in die Hand nehmen, um das zu erreichen was wir uns wünschen.

Den Schmerz lieben und damit (fast) alles erreichen  

Goggins hat also gelernt, den Schmerz zu lieben. Und das hat ihn weiter gebracht als er es jemals für möglich gehalten hätte. Damit ist er für mich das perfekte Beispiel, dass man im Leben so gut wie alles erreichen kann – wenn man denn will.

* Affiliate Link / Anzeige
Drücke 
zum Kauf 😉 *
Wenn Sie auf “Alle Cookies akzeptieren”klicken, stimmen Sie der Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät zu, um die Navigation auf der Website zu verbessern, die Nutzung der Website zu analysieren und unsere Marketingaktivitäten zu unterstützen. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzrichtlinie.