13.12.2020
Finanzen

Florian Homms einzige Aktienlektion

„Die einzige Lektion über Aktieninvestition, die Sie jemals brauchen werden.“ Was hat es mit diesem Versprechen von Florian Homm auf sich?
David Werner
Inhaltsverzeichnis

„Die einzige Lektion über Aktieninvestition, die Sie jemals brauchen werden.“

Das zumindest verspricht Florian Homms gleichnamiges Buch, das bereits 2012 erschienen ist. Was es mit dieser Lektion auf sich hat, möchten wir uns mal heute anschauen.

Emotionen

Laut Florian Homm sind erfolgreiche Aktieninvestitionen nicht so kompliziert wie viele immer denken, denn gute Investitionsentscheidungen sind rein kontraintuitiv. Dabei sollten wir uns nicht von unseren Emotionen wie Angst und Gier treiben lassen, denn das sorgt nur für schlechte Entscheidungen. Und man sollte auch keine emotionale Bindung zu seinen Investments aufbauen.

Um das zu verhindern sollte man sich auch nicht von Informationen und Analystenmeinungen überhäufen lassen, denn die meisten davon sind laut Homm komplett nutzlos.

Erfolgsfaktoren beim Investieren

Um erfolgreich zu investieren, muss man kein Day-Trading betreiben und man muss auch nicht immer richtig liegen. Stattdessen sind laut Florian Homm folgende Faktoren wichtig:

  • Einstieg zu niedrigen Kursen
  • Disziplin
  • Geduld
  • Chancen-Risiko-Verhältnis
  • Gewinnrealisierung
  • Günstige Wahrscheinlichkeiten

Portfolioausrichtung

Bei seiner Portfolioausrichtung sollte man laut Homm auf multinationale Konzerne setzen und darauf achten, welche Branchen in der Zukunft profitieren könnten. Beispielsweise vom demografischen Wandel. Gut sind dabei weniger zyklische große Werte, die mit ihrer Dividendenhistorie überzeugen können.

Richtiger Ein-und Ausstiegszeitpunkt

Und wie findet man jetzt den richtigen Ein-und Ausstieg für seine Aktieninvestments? Das kann man eigentlich ganz gut mit einem Zitat von Warren Buffet zusammenfassen, das die meisten von euch wahrscheinlich schon kennen:

„Sei ängstlich, wenn andere gierig sind. Sei gierig, wenn andere ängstlich sind.“

Herrscht also allgemein eine sehr optimistische Stimmung, sollte man aussteigen. Ist die Stimmung hingegen pessimistisch, könnte ein guter Einstiegspunkt sein. Man sollte also antizyklisch handeln.

So kann man unterbewertete Qualitätsaktien zum Schnäppchenpreis kaufen und verkaufen, wenn sie sich ihrem intrinsischen (innerem) Wert nähern.

Value Investing

Ihr seht schon: Das Ganze läuft auf Value Investing hinaus. Dabei sollte man darauf achten, nur bei niedrigen Kursen voll investiert zu sein. Bei Markteinbrüchen sollte man möglichst liquide sein und natürlich sollte man sich das Geld zum Investieren nie durch Kredite beschaffen und kann zum Kosten sparen einen Discount-Broker verwenden

Laut Florian Homm erzeugt keine andere Anlagetechnik als das Value Investing „langfristig überlegenere, risikoangepasste Anlagerenditen“.

Die Wahl der Volkswirtschaft

Dabei sollte man allerdings auch sehr stark darauf achten, in welchen Volkswirtschaften man unterwegs ist. Denn hohe Schulden, Haushaltsdefizite und eine Überalterung der Gesellschaft sind kein gutes Umfeld zum Investieren. Stattdessen sind laut Homm aufstrebende Volkswirtschaften wie Indien, Brasilien oder Kolumbien besser geeignet.

Denn diese Länder profitieren auch – im Gegensatz zu Europa und den USA – von steigenden Rohstoffpreisen. Für die kommenden zwei Jahrzehnte (also ab 2012 gerechnet) erwartet Homm für die BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China) ein zwei bis dreifach höheres Wirtschaftswachstum im Vergleich zu den USA oder Europa.  

Denn Russland hat zum Beispiel die größten Mineralölvorkommen der Welt und die Chinesen überschwemmen den Markt mit billigen Qualitätsprodukten und haben die größten Banken der Welt.

Kennzahlen

Als Kennzahlen für attraktive Aktien ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) laut Homm nicht verlässlich, denn da kann viel herumgetrickst werden. Deshalb sollte man eher auf das Verhältnis von EV/EBITDA achten. Also der Unternehmenswert im Verhältnis zu den Gewinnen vor Abschreibungen, Steuern und Zinsen. Auch das Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV) eignet sich laut Homm sehr gut als Kennzahl.

Fazit

Wie ihr seht liefert das Buch wahrscheinlich nicht unbedingt neue Erkenntnisse, wenn ihr euch schon länger mit der Börse beschäftigt. Wenn ihr noch am Anfang steht, kann das Buch eine ganz gute Einleitung sein, auch wenn keine Basics erklärt werden (z.B. was eine Aktie überhaupt ist).

Man sollte auch nicht vergessen, dass das Buch Ende 2012 erschienen ist und damit nicht mehr unbedingt die neuesten Entwicklungen widerspiegelt. Außerdem ist es meiner Meinung nach auch sehr gewagt, zu behaupten, dass das die einzige Aktienlektion ist, die man jemals brauchen wird.

Das eigentliche Problem für mich ist, dass keine Praxisbeispiele genannt werden. Denn dass man eine Aktie günstig einkaufen sollte, dürfte jedem klar sein. Aber wie berechnet sich denn ein attraktives Chancen-Risiko-Verhältnis?

Falls ihr euch selbst ein Bild von dem Buch machen wollt, dann könnt ihr euch ja mal die kostenlose E-Book Version holen. Der Vorteil dabei ist auch: Die knapp 10 Seiten Text solltet ihr relativ schnell durchgelesen haben.

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